Blogs sind heute aus dem Internet kaum noch wegzudenken. Nicht nur Privatpersonen haben das Blogging für sich entdeckt – auch viele Unternehmen nutzen Corporate Weblogs als effektives Marketing-Instrument. Wer seine ersten Schritte als Blogger wagt, muss anfangs ein paar wesentliche Entscheidungen treffen – eine davon betrifft das Bloghosting. Der Angebotsdschungel von Freehostern und konventionellen Hostern kann ziemlich verwirrend sein – deshalb möchten wir Ihnen ein wenig Starthilfe geben und die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten aufzeigen.
Zunächst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welchem Zweck Ihr Blog dienen soll. Möchte Sie mit Ihrem Blog Geld verdienen oder wollen Sie schreiben, um Leute an Ihren Ideen und Fachkenntnissen teilhaben zu lassen? Wenn Sie diese Frage klar beantworten können, sind Sie bereits einen Schritt weiter.
1. Freehoster
Der Vorteil von Freehostern besteht darin, dass der Service wie der Name schon suggeriert kostenlos zugänglich ist. Wer also seine ersten Schritte als Webmaster wagt und nicht viel Geld investieren möchte, für den ist ein Gratis-Hoster die richtige Wahl. Nach einer Registrierung erhalten Sie eine bereits „schlüsselfertige“ Plattform, mit der Sie arbeiten können. Die Handhabung ist einfach und eignet sich vor allem dann, wenn man technisch weniger versiert ist. Updates führen die Plattformen meist von selbst aus – so müssen Sie sich nicht darum kümmern, Ihren Blog technisch auf dem neusten Stand zu halten. Toll ist auch, dass innerhalb des Free-Hostinganbieters eine automatische Vernetzung ermöglicht wird. So können Sie ganz unkompliziert ein Netzwerk mit anderen Bloggern aufbauen – ebenso ist die Verlinkung zu anderen Blogartikeln einfach möglich.
Fällt Ihre Wahl auf einen Free-Hoster, sind Sie jedoch in den Designmöglichkeiten eingeschränkt. Von technischen Änderungen und Anpassungen ganz zu schweigen. Es stehen ein – oder im Idealfall – mehrere Designs oder Farbschemata zur Auswahl, aus denen Sie wählen können. Begrenzt ist außerdem der Speicherplatz und auch einige Einstellmöglichkeiten, beispielsweise in Bezug auf die Linkstruktur, die Mediathek und Permalinks, sind nur beschränkt möglich. Zudem können Sie die Installation nicht individuell an Ihre Bedürfnisse anpassen – Erweiterungen oder Plug-Ins sind hier nicht vorgesehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Sie als Nutzer eines Freehosters eine Subdomain dessen erhalten – keine Top-Level-Domain. Statt z.B. Https://www.meinblogxy.de, erhält man dann eine sogenannte Subdomain des Anbieters. Wie etwa „https://meinblogxy.bloghosterxy.de“. Dies kann sich negativ auf Ihr Suchmaschinenranking auswirken und sieht zudem nicht sonderlich schick bzw. professionell aus. Wollen Sie mit Ihrem Blog, beispielsweise über Werbeanzeigen, Geld verdienen, dürfte ein Freehoster nicht die richtige Lösung sein. Denn Werbung ist hier entweder gar nicht oder nur eingeschränkt möglich. Auch den „Sicherheitsaspekt“ sollten Sie in Ihre Wahl einbeziehen. Wird der kostenlose Bloghoster beispielsweise gehackt, könnten Ihre Nutzerdaten unwiderruflich gelöscht werden.
1.1 Welche Anbieter gibt es und welche sind zu empfehlen
Tatsächlich tummeln sich dutzende Anbieter im Netz, die kostenlosen Blogspace samt Domain bieten. Wirklich gut sind wahrscheinlich die wenigsten. Wenn schon, dann sollte man bei den größten der Branche seine Zelte aufschlagen. Zunächst mal wäre da natürlich WordPress zu nennen. Empfehlenswert finden wir zudem blogger.de, und blogger.com (Google). Wobei letzteres natürlich gewisse Vertrauens-Vorschusslorbeeren voraussetzt, da die Daten wahrscheinlich in den USA gehostet werden.
2. Konventionelle Hoster (kostenpflichtig)
Konventionelle Hoster zeichnen sich vor allem durch die Möglichkeiten zur Individualisierung aus – man ist also sein „eigener Herr im Haus“. So sind Erweiterungen der Installation, beispielsweise durch Plug-Ins, uneingeschränkt möglich, sofern der technische Unterbau (PHP-Version etc.) stimmig sind. Mit eigenem Webspace oder sogar einem eigenen Server (recht teuer), kann man praktisch alle eigenen Vorstellungen verwirklichen – natürlich auch in Bezug auf das Design. Werbung lässt sich nach eigenem Ermessen aufschalten und auch im Hinblick auf die Funktionalität – wie beispielsweise bei der Mediathek, Permalinks, etc. – sind Sie nicht eingeschränkt. Positiv fällt zudem ins Gewicht, dass Sie bei einem konventionellen Hoster eine Top-Level-Domain erhalten, die sich (passend gewählt) in der Regel langfristig positiv auf Ihre Suchmaschinenoptimierung auswirkt. Sie möchten für internationales Publikum bloggen? Dann sind Sie mit einem kostenpflichtigen Hoster ebenfalls gut beraten – Die Umsetzung von Mehrsprachlichkeit ist, aufgrund entsprechender Plug-Ins, einfach möglich.
2.1 Was kostet mich das?
Grundsätzlich ist für die Nutzung eines regulären Hosters keine große Investition notwendig – viele bieten ein Komplettpaket aus Domain und Speicherplatz bereits ab ca. 30 € pro Jahr an. Folgend haben wir einige Beispiele zusammengestellt, die für Einsteiger mehr als ausreichend sind. Achten Sie möglichst darauf, dass es möglich ist eine sogenannte „htaccess-Datei“ anzulegen (nur bei Apache-Servern). Diese bietet etliche wertvolle Dienste, die man recht schnell schätzen lernt. Auch WordPress setzt diese ein, um etwas Suchmaschinenfreundliche URL-Strukturen erzeugen zu können. Auch aus diesem Grund raten wir daher von 1&1 oder Strato ab, da dies hier nicht möglich ist. Zudem sind beide recht teuer.
Beispiele günstiger Webhosting-Anbieter für Blogger:
a) Domainexpress. Das Paket „Mini L“ z.B. kostet knapp 34 Euro im Jahr, also nur rund 2,78 Euro im Monat! Dafür bietet es u.a. 2 GB Webspace (vollkommen ausreichend), unbegrenzt Traffic, PHP, 3 Datenbanken(!), htaccess (bei vielen kostenpflichtig), kostenloses SSL und vieles mehr. » domainexpress.de
b) all-inkl.com: Leider etwas teuer geworden. Ab 5 € im Monat gibts den Privat-Tarif mit 50 GB Traffic und 5 GB Speicher + 1 Inklusivdomain. » www.all-inkl.com
c) HostEurope: Einer der führenden Hoster Deutschlands. Das WebPack „Basic“ bietet für anspruchsvolle Blogger einen guten Einstieg. Inklusive z.B. 30 GB Space, 2 Datenbanken und Unterstützung aller gängige Script- bzw. Programmiersprachen für 2.99 € im Monat. Es gibt sogar spezielle WordPresspakete für Blogger. » www.hosteurope.de
d) Domainfactory: Hier gibts gute Pakete für WordPress ebenfalls für rund 5 € im Monat. Mit SSL-Zertifikat und SSD-Speicher für schnelle Ladezeiten. &Raquo; www.df.eu
Häufig sind auch so genannte „One-Click-Installationen“ möglich. So können Sie Ihren Blog mit einem Klick installieren, anschließend erhalten Sie die Zugangsdaten per E-Mail und können sich einloggen.
2.2 Wie schwer ist das?
Die Installation eines Blog-CMS (wie WordPress), ist prinzipiell nicht schwierig. Demnächst finden Sie hier noch eine Installationsanleitung am Beispiel von WordPress. Trotzdem sind technische Grundkenntnisse von Vorteil – sowohl für die Installation als auch für die Wartung des Blog-CMS. Updates müssen regelmäßig manuell durchgeführt werden, damit die Plattform und die jeweiligen Plug-Ins auf dem neusten Stand sind. Mit aktuellen WordPressversionen z.B. ist dies aber mit 1-2 Klicks erledigt und erfordert nicht mehr so viel Know-How wie vor ein paar Jahren noch. Unregelmäßig oder gar nicht durchgeführte Updates können, unter Umständen, zu Funktionsstörungen der Plattform führen. Wer bei der Installation dennoch nicht ran traut, kann z.B. jemand um Hilfe fragen. Auf unserer Mini-Job-Plattform „bloggerjobs.de“ finden Sie bestimmt jemand, der Ihnen die Aufgabe für 10-30 Euro erledigt und etwas bei der Einrichtung hilft.
Fazit
Wichtig ist, dass Sie sich zunächst einmal darüber bewusst sind, welchen Zweck Sie mit Ihrem Blog verfolgen. Anschließend sollten Sie sich einen Überblick über die einzelnen Anbieter verschaffen und diese, hinsichtlich der Funktionalitäten und des Preis-Leistungs-Verhältnisses, miteinander vergleichen.
Grundsätzlich gilt: Wer die ersten Schritte in dieser Richtung wagt und kein Geld ausgeben möchte, für den eignen sich Freehoster. Möchten Sie allerdings mit Ihrem Blog auch Geld verdienen, legen Sie Wert auf dessen Individualisierbarkeit – kurzum Professionalität von Anfang an. Verfügen Sie über technische Grundkenntnisse, werden konventionelle Hoster langfristig garantiert eher Ihren Vorstellungen entsprechen.