Sowohl im klassischen Marketing als auch im Onlinemarketing dreht sich alles um die Zielgruppe. Schließlich möchte man diese mit interessanten, lustigen, spannenden und vor allem mehrwerthaltigen Inhalten auf das Unternehmen mit seinen Produkten und Dienstleistungen aufmerksam machen. Ein hervorragendes Instrument hierfür ist ein Blog, auf dem in regelmäßigen Abständen für die Zielgruppe relevante Artikel erscheinen. Doch bevor man mit dem Schreiben beginnt muss man sich erst einmal darüber klar werden, wer eigentlich zur Zielgruppe, die man adressieren möchte, gehört.
Das kann mit Hilfe verschiedener Methoden herausfinden – einige davon haben wir bereits in unserem vorigen Artikel vorgestellt. Daran knüpfen wir heute an und erklären, wie man noch mehr Informationen über seine Zielgruppe erhält.
Gängige Statistik-Tools
Natürlich möchte man als Blogger wissen, wie erfolgreich die eigenen Artikel sind und wie viel Traffic darüber generiert wird. Deshalb nutzt man Statistik-Tools, wie Piwik, Google Analytics oder das WordPress-Plugin „Jetpack“. Aus diesen Tools kann man aber nicht nur interessante Schlüsse über den gesamten Traffic ziehen, sondern teilweise auch auf die Zielgruppe schließen.
Ein erster Anhaltspunkt ob der bereits bestehende Content auf dem Blog für die Zielgruppe von Interesse ist oder ob man vielleicht sogar an ihr vorbeischreibt, bietet die Verweildauer. Ist die Verweildauer relativ hoch, zum Beispiel mehrere Minuten, so kann man davon ausgehen, dass die Artikel mit großer Wahrscheinlichkeit ganz gelesen werden. Ist die Dauer des Verweilens jedoch verhältnismäßig gering, beispielsweise fünf Sekunden, dann kann man daraus den Schluss ziehen, dass die Artikel für die Zielgruppe nicht von Interesse waren und die User die Seite gleich wieder verlassen haben.
Einen weiteren nützlichen Hinweis bietet die Anzahl besuchter Seiten. Fanden User einen Blogartikel interessant, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie anschließend weitere Artikel auf dem Blog lesen. Je höher also die durchschnittliche Anzahl besuchter Seiten pro User ist, umso relevanter sind die Inhalte vermutlich für die Zielgruppe.
Darüber hinaus lässt sich auch nachvollziehen, über welche externen Links die Besucher auf die eigene Seite gelangt sind.
Übrigens: Beachten Sie bitte, dass bei der Verwendung von Statistik-Tools, wie Google-Analytics, Jetpack oder Piwik, ein entsprechender Hinweis in Ihrer Datenschutzerklärung – die, genau wie das Impressum und der Haftungsausschluss auf einer separaten Unterseite einsehbar ist – auftauchen muss.
Auswertung: Bisherige Marketing-Aktivitäten
Eine hervorragende Möglichkeit, um Informationen über die Zielgruppe zu sammeln, ist die Auswertung bisheriger Marketing-Aktivitäten. So kann man sich zum Beispiel bei auf Facebook geschalteten Werbeanzeigen hinterher in den Statistiken anzeigen lassen, wie viele Personen – einer vorher definierten Zielgruppe – mit einer Anzeige interagiert haben. Ist die Zahl der Interaktionen eher mäßig, kann man entweder davon ausgehen, dass man nicht die richtige Zielgruppe adressiert hat, oder dass die Inhalte für diese nicht relevant waren.
Da diese Informationen quasi in Echtzeit vorliegen und das Budget individuell bestimmt werden kann, kann man ruhig mit den einzelnen Zielgruppeneinstellungen und den Kampagneninhalten etwas „herumspielen“ und aus den Kampagnenergebnissen einen guten Lerneffekt erlangen, was die Interessen der Zielgruppe betrifft. Generell bieten Onlinemarketing-Maßnahmen hervorragende Möglichkeiten zur nachträglichen Auswertung – das ist im klassischen Marketing schon wesentlich aufwendiger oder, bei manchen Maßnahmen, auch gar nicht unbedingt nachvollziehbar.
Fallstudien: In Fachzeitschriften recherchieren
In unserem vorigen Blogartikel haben wir gezeigt, dass es sich lohnt, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen. So ist es oftmals hilfreich, sich in den sozialen Kanälen oder den Blog-Kommentarfeldern der Wettbewerber umzusehen um herauszufinden, welche Interessen deren Zielgruppe hat.
Aber nicht nur das, auch Fachzeitschriften bieten sich natürlich hervorragend für die Zielgruppen-Recherche an, denn: Nicht selten findet man hier Fallstudien von Unternehmen, die eine ähnliche Zielgruppe haben und kann so von den Ergebnissen eigene Erkenntnisse ableiten.
Ein toller Bonus: In Fachzeitschriften findet man auch oft interessante Anhaltspunkte für Blogartikel-Themen.
Brainstorming
Bevor man mit dem Bloggen beginnt, hat man häufig bereits eine grobe Vorstellung von der Zielgruppe, die man erreichen möchte. Das ist eine gute Grundlage, um ein Brainstorming durchzuführen.
Man nimmt sich also ein Blatt Papier und schreibt in die Mitte das Wort „Zielgruppe“. Und dann notiert man sich Schlagwörter – das können beispielsweise bestimmte (demographische/soziodempgraphische/psychologische/medienorientierte) Merkmale oder Interessen sein – , die einen im Zusammenhang mit der Zielgruppe einfallen – und zwar erstmal völlig ohne Wertung, denn aussortiert wird erst ganz am Schluss.
Es lohnt sich auch, beim Brainstorming unvoreingenommene Familienmitglieder oder Freunde ein zu beziehen, denn diese kommen womöglich auf ganz neue Gedanken. Hierdurch können sich tolle Ideen entwickeln. Verfügt man über Mitarbeiter, die viel Kundenkontakt haben oder gar im Vertrieb tätig sind, sollte auch diese in das Brainstorming integriert werden – schließlich haben diese jeden Tag mit der Zielgruppe zu tun und sehen deren Interessen und Bedürfnisse noch mal aus einer ganz anderen Perspektive.
Ist das Brainstorming abgeschlossen, werden die “weniger brauchbaren” Aspekte aussortiert. Übrig bleiben sicherlich einige gute Merkmale, Schlagwörter oder Beschreibungen der Zielgruppe, die man zuvor so noch gar nicht im Sinn hatte.
Fazit
Wer mit dem Bloggen langfristig erfolgreich sein möchte, muss sich an den Bedürfnissen seiner Zielgruppe orientieren. Guter Content, der entsprechend für die Suchmaschine aufbereitet ist, sorgt für Aufmerksamkeit auf dem Blog, für Traffic und kann sich im Endeffekt auch positiv auf die Umsätze auswirken.