Als Blogger verbringt man den Großteil seiner Zeit vor dem PC – und zwar alleine. Wer sich nicht eventuell für die Themenrecherche woanders als im Netz Anregungen holt, wird schnell zum „Einsiedler“. Doch warum ist es eigentlich so wichtig, Kontakt zu anderen Bloggern zu bekommen und zu pflegen? Dieser Frage gehen wir in unserem heutigen Artikel auf den Grund.
Blogger: Einzelkämpfer vs. Teamplayer
Viele Blogger sehen sich als „Einzelkämpfer“ und werkeln alleine vor sich hin – mal abgesehen von denjenigen, die ihr gutes Geld verdienen und es sich leisten können, den ein oder anderen Mitarbeiter oder Freelancer zu beschäftigen. Darüber hinaus ist es allerdings von entscheidender Bedeutung, auch Kontakte zu anderen Bloggern zu pflegen, denn: Durch das Networking entstehen ganz neue Sichtweisen und damit auch Ideen für den eigenen Blog. Der Austausch von Tipps, Tricks und Knowhow kann durchaus fruchtbar sein.
Wer viele Blogger persönlich kennt, erhöht damit auch die Chance, dass die eigenen Artikel von diesen geteilt werden und damit die Reichweite für den eigenen Content bei der relevanten Zielgruppe enorm ansteigt. Aber auch das gelegentliche (die Betonung liegt auf „gelegentlich“) Austauschen von Gastartikeln kann durchaus sinnvoll sein – und zwar im Sinne der Suchmaschinenoptimierung und der Erhöhung der Reichweite.
Doch wie knüpft man am besten Kontakte mit anderen Bloggern? Immerhin lassen sich diese nicht einfach auf der Straße „enttarnen“. Und sie einfach über ein Kontaktformular auf dem Blog anzuschreiben, erscheint zu unpersönlich und zu forsch – oder?
Mit Bloggern in Kontakt treten
Viele Blogs verfügen über eine Kommentarfunktion. Diese stellt eine hervorragende Möglichkeit für eine erste Kontaktaufnahme dar. Wenn Sie zu einem Blogartikel einen sinnvollen Beitrag leisten können, sei es in Form von Lob oder Fakten und Erfahrungen, die dem Thema dienlich sind, dann kann das an dieser Stelle Kund getan werden. Je nützlicher und sinnvoller der Kommentar dem Verfasser anmutet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht nur öffentlich auf den Kommentar antwortet, sondern sich womöglich im Rahmen einer E-Mail oder eines Anrufes privat zurückmeldet. Und schon ist eine erste gemeinsame Basis geschaffen.
Als Blogger surft man ständig im Netz, immer auf der Suche nach neuen Artikelthemen oder anderen nützlichen Blogs. Wenn Sie auf einen Blog stoßen, der Ihr Interesse besonders geweckt hat, dann stellen Sie dem Inhaber eine Fachfrage zu einem seiner Artikel – gut wäre natürlich, wenn Sie sich auf diesem Gebiet selbst gut auskennen und sich hieraus eine Art „fachsimpeln“ unter Experten ergibt, denn das verbindet und bleibt auch langfristig in Erinnerung. Eine gute Grundlage, um den Kontakt auch danach aufrecht zu erhalten.
Kritik muss nicht immer etwas Negatives sein – ganz im Gegenteil: Freundlich und sachlich formuliert, dient sie als Ausgangspunkt für Verbesserungen. Wer auf einen Blog stößt und dort Optimierungspotenzial feststellt, zum Beispiel im Bereich der Suchmaschinenoptimierung, kann den Betreiber durchaus darauf aufmerksam machen und nützliche Hinweise zur Verbesserung liefern. Häufig sind Blogger dankbar über jeden Tipp, der ihnen dabei hilft, künftig noch erfolgreicher zu sein. Diese Strategie bietet ein kalkulierbares Risiko und kann – vorausgesetzt das Gegenüber scheint kritikfähig und man hat wirklich „echte Tipps“ parat – durchaus erfolgreich sein. Aber wie schon gesagt: Der Ton macht die Musik.
Schriftliche Interviews sind ein hervorragendes Instrument, um den Lesern Abwechslung zu bieten. Warum also nicht mal einen anderen Blogger interviewen? Ganz sicher wird er das Interview, nachdem es auf Ihrem Blog veröffentlicht wurde, selbst in seinen Kanälen teilen. Ganz nebenbei erhöht sich die eigene Reichweite. Je nach Erfolg der Zusammenarbeit, bleibt womöglich ein wertvoller Kontakt für die Zukunft bestehen.
Viele Blogger sind auch in sozialen Netzwerken aktiv, um ihre Artikel dort zu teilen. Daher bietet es sich an, denjenigen zu folgen, an denen man selbst großes Interesse hat. Wer hier Aktivität zeigt, Postings kommentiert oder teilt, kann sicherlich die Aufmerksamkeit des Inhabers erregen und das bildet wiederum die Basis für ein erfolgreiches Networking.
Wer keine Scheu vor dem persönlichen Kontakt hat, kann auch einfach mal das Telefon in die Hand nehmen und bei einem anderen Blogger „durchklingeln“. Am Telefon lässt sich schnell herausfinden, ob möglicherweise eine gegenseitige Sympathie und damit entsprechende Anknüpfungspunkte bestehen. Profi ist, wer einen guten „Vorwand“ für den Anruf parat hat und auch damit umgehen kann, wenn das Gegenüber gerade partout keine Zeit hat und abwimmelt.
Für solch eine direkte Maßnahme stellt eine aufgeschlossene Art eine wichtige Voraussetzung dar, für eher schüchterne Menschen scheint eine solche Aktion eher ungeeignet zu sein. Wer eine eher zurückhaltende Art hat, wirkt womöglich unsicher und das kann die gewünschte Wirkung dann sogar ins Gegenteil verkehren.
Bei all den genannten Maßnahmen sollte vor allem eines nicht übersehen werden: Blogger haben häufig viel um die Ohren und so kann es sein, dass eine Antwort auch mal eine Zeit lang auf sich warten lässt. In diesem Fall ist es besser, seinen Unmut nicht laut zu äußern, erst einmal abzuwarten und später den Kontakt erneut zu suchen. Ein respektvoller Umgang stellt, wie auch im richtigen Leben, auch in der Blogosphäre das A und O dar.
Fazit
Blogger sind eher „eigenbrötlerisch“ unterwegs, sehen in anderen erfolgreichen Bloggern sogar häufig Konkurrenten. Als Blogger ist man aber keine „Insel“, sondern profitiert langfristig von guten Kontakten zu anderen Content-Erstellern. Konkurrenzdenken hilft auch deshalb nicht weiter, weil jeder Blogger seinen ganz eigenen Stil verfolgt, der eine ganz bestimmte Zielgruppe anspricht. Wer auf Augenhöhe Kontakte knüpft und bereit ist, auch einfach mal etwas ohne Gegenleistung zu geben, der wird auf lange Sicht profitieren.