Blogartikel zu verfassen, kostet Zeit: Neben der Recherche, der inhaltlichen Aufbereitung, der Formatierung und dem Einpflegen der Artikel, fallen noch viele weitere Tätigkeiten an, um relevanten und hochwertigen Content zu erstellen. Deshalb passiert es häufig, dass sich manch einer das Leben leicht machen will, indem er Inhalte aus dem Netz kopiert und sie auf seinem Blog oder seiner Website als eigenes Gedankengut ausgibt. Vor allem so genannte „Scraper Sites“ duplizieren Inhalte eins zu eins, ohne die Originalquelle zu benennen.
Die Folge ist, dass der doppelte Content – aufgrund von fragwürdigen Methoden der Scraper Sites – oftmals höher gerankt wird als das Original oder dieses gar als Duplikat abgestraft wird.
Die Klagen über den skrupellosen Content-Klau haben mittlerweile bei Google Gehör gefunden und so stellte der Konzern vor einiger Zeit das Formular „Scraper Report“ zur Verfügung. Wie man damit duplizierte Texte melden kann, erklären wir im Folgenden.
Der Google Scraper Report
Wer einen Verstoß bei Google anzeigen möchte, ruft das Scraper Report-Formular auf (Update: Mittlerweile Google Spam-Report). Hier kann die URL angegeben werden, unter welcher der Inhalt ursprünglich veröffentlicht wurde. In der Zeile darunter ist Platz für die URL, welche die Inhalte unerlaubterweise kopiert hat. In einer dritten Zeile wird die entsprechende URL der ausgelösten Suche, die den Verstoß beinhaltet, eingetragen. Anschließend wird mit dem Setzen eines Hakens bestätigt, dass die eigene Seite den Webmaster Guidelines von Google entspricht und keine manuellen Abstrafungen vorliegen. Ob das der Fall ist, kann man in den Google Webmaster-Tools einsehen.
Die Verstoß-Meldung wird anschließend an Google-Mitarbeiter gesendet, welche diese manuell analysieren und bearbeiten. Anhand des Google-Cache – eine Funktion, mit welcher der Inhalt einer der gecrawlten Website abgespeichert wird – kann nachvollzogen werden, auf welcher Seite der jeweilige Content erstmalig veröffentlicht wurde.
Bestätigt sich die Vermutung der kopierten Inhalte, so verhängt Google eine Abstrafung, die sich auf die Indexierung und das Ranking bezieht. Aber nicht nur eine Strafe von Google droht: Da beim Stehlen von Content grundsätzlich auch das Urheberrecht verletzt wird, kann der originäre Autor möglicherweise auch Rechtsschritte, in Form einer Abmahnung und Unterlassungsklage einleiten. Dabei kommt es jedoch vor allem auf die inhaltliche Tiefe der Artikel an und es ist im individuellen Fall von einem Rechtsanwalt zu beurteilen, ob solch ein Vorgehen zielführend bzw. generell möglich wäre.
Duplicate Content vorbeugen
Es gibt aber auch einen anderen denkbaren Fall: Es muss sich nicht immer um das böswillige Vervielfältigen von Inhalten handeln. Leicht passiert es auch dem Blogautor selbst, dass er versehentlich ein und denselben Inhalt im Web dupliziert, obwohl keinerlei Täuschungsabsicht besteht. Auch in diesem Fall nimmt Google den doppelten Inhalt negativ wahr und straft die jeweilige Seite ab. Deshalb ist es als Blogautor wichtig, bereits im Voraus entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, denn: Wenn Content-Duplikate im Netz auftauchen, dann ist das Kind sprichwörtlich schon in den Brunnen gefallen.
Duplizierte Inhalte finden
Doch wie spürt man geklaute Texte im World Wide Web überhaupt auf? Hierfür gibt es verschiedene Instrumente, wie beispielsweise Copyscape.com. Unter Angabe der eigenen URL kann das Netz auf Kopien durchsucht werden.
Mehr zu diesem Thema in unserem nächsten Blogartikel „Duplicate Content vorbeugen„.
Danke für den Artikel. Leider scheint der Dienst von Google eingestellt worden zu sein, was schade ist. Wobei ich ohnehin nicht verstehe, warum Google das nicht selbst berücksichtigt – sie sehen ja, welcher Inhalt zuerst da war.